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Digitalisierung – Chance und Risiko für das Handwerk

Die Digitalisierung, auch Industrie 4.0 genannt, verändert das Leben bereits seit Jahren grundlegend. Smartphones und kabelloses schnelles Internet gab es vor wenigen Jahren noch nicht, inzwischen ist ein Leben ohne nur schwer vorstellbar. Wir profitieren erst seit wenigen Jahren von den Annehmlichkeiten des digitalen Wandels wie beispielsweise Onlineshopping, Navigation, Social-Networks und der schnellen Kommunikation über WhatsApp. Die Digitalisierung bringt jedoch nicht nur positive Entwicklungen mit sich. Beispielsweise ersetzen Roboter und Maschinen Arbeiter in Fabriken, Bankmittarbeiter werden durch Onlinebanking überflüssig und ein Kassierer werden durch den Kunden und Selbstbedienungskassen ersetzt. Doch wie stehen Handwerker zur Digitalisierung? Wie wirkt sich die Digitalisierung auf das Handwerk aus? Wie wird der digitale Wandel das Handwerk in den nächsten Jahren verändern und ist das eine Chance oder ein Risiko? Diesen Fragen gehen wir in diesem Artikel auf den Grund.

Handwerker haben die Digitalisierung als Chance begriffen und nutzen sie bereits.

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) führte bereits 2014 eine Umfrage mit dem zur Digitalisierung im Handwerk durch. Es wurden 36 Handwerkskammern beauftragt, die wiederum ortsansässige Handwerksbetriebe befragten. Beispielsweise aus Bayern nahmen 1.550 Betriebe an der Befragung teil. Die Ergebnisse waren eindeutig positiv, denn über 90 Prozent der befragten Betriebe nutzten bereits elektronische Geräte in der täglichen Arbeit. Die folgenden Geräte werden von Handwerkern in der täglichen Arbeit genutzt (Mehrfachnennung möglich):

  • Stationärer PC 74 %
  • Notebook/Laptop 57 %
  • Smartphone 41 %
  • Tablet-PC 20 %
  • Computergesteuerte Anlagen / Maschinen 19 %
  • Server 23 %
  • 3D-Drucker 3 %
  • Sonstiges 5 %
  • Keine elektronischen Geräte 9 %

Neben den genutzten Geräten interessierten sich die Studienleiter auch für die digitalen Anwendungen der Handwerker. Auch hier war eine Mehrfachnennung möglich:

  • E-Mail 81 %
  • Eigene Homepage 47 %
  • Direktverkauf 7 %
  • Direkteinkauf 32 %
  • Öffentliche Auftragsvergabe 10 %
  • Datenaustausch mit Lieferanten & Kunden 57 %
  • Datenaustausch mit Behörden 31 %
  • Onlinebanking 66 %
  • Datensicherung in der Cloud 16 %
  • Soziale Netzwerke 15 %
  • Informationsbeschaffung & Marktbeobachtung 44 %
  • Stellenausschreibung 12 %

Ist die Digitalisierung eine Chance oder ein Risiko für Handerker?

Was für den Optimist die Chance ist, sieht der Pessimist als Risiko, so auch bei der Digitalisierung. Unter Handwerkern wird das Internet hauptsächlich als Chance wahrgenommen. Ganze 67 % sehen die Möglichkeiten in der Digitalisierung. Die Hälfte der befragten Betriebe sieht den Direktverkauf industrieller Anbieter als Vorteil an. Die steigenden Individualisierungsmöglichkeiten von Produkten wird sogar von 65 % der Handwerker als Chance bezeichnet. Dies zeigt, dass die Betriebe die Zeichen der Zeit erkannt haben und sich auf den unumgänglichen Wandel einstellen.

67% der Handwerker nimmt das Internet hauptsächlich als Chance wahr

Wo in der Digitalisierung stecken die Chancen für das Handwerk?

Digitalisierung bietet sich immer dann an, wenn Prozesse gleich oder ähnlich ablaufen. Hauptsächlich werden im Handwerk Büroprozesse digitalisiert. Beispielsweise eine E-Mail ist sehr viel schneller, effektiver und kostengünstiger als ein Brief, der erst nach einigen Tagen beim Empfänger ankommt. Das Schreiben von Angeboten, Lieferscheinen und Rechnungen sowie die Pflege der Kundendaten sind bei jedem Auftrag wichtig und zeitraubend. Moderne Handwerkersoftware übernimmt genau diese Tätigkeiten, so dass die Büromittarbeiter mit einem Bruchteil der ursprünglichen Zeit dieselben Aufgaben erledigen können. Aus einem Angebot lässt sich beispielsweise mit wenigen Klicks eine passende Rechnung erzeugen. Alle Daten befinden sich ja bereits im System.

Auch in der Werkstatt und auf Montage kommt die Digitalisierung zum Einsatz

In einigen Branchen wird zu einem Angebot auch eine Zeichnung angefertigt. Digitale Zeichnungen kann man beim nächsten Kunden wiederverwenden, Stücklisten passen sich automatisch an. Moderne CAD Software (eng. Abkürzung: Computer-Aided Design) macht es beispielsweise Tischlern einfach Zeichnungen zu erstellen. Hat bereits ein vorheriger Kunde eine ähnliche Küche gekauft so muss der Tischler nur die alte Zeichnung kopieren und abändern. Die neuen Maße übernimmt die Software automatisch auf die neu erstellte Stückliste so dass auch in diesem Schritt Fehler vermieden werden. Im Idealfall sendet der Tischler die Zeichnung anschließend auf seinen CNC Maschine (eng. Abkürzung: Computerized Numerical Control) und hat die komplette Küche innerhalb von wenigen Stunden produziert.

Online Auffindbarkeit wir für das Handwerk immer wichtiger

Wer benutzt noch die gelben Seiten und das Örtliche als Buch, um ein Regionales Geschäft zu finden? Die Zahl der Kunden die Handwerker noch in den kostenlosen Nachschlagewerken suchen, sinkt immer mehr. Dafür googlen heutige Generationen nach Betrieben in ihrer Nähe und bewerten die Leistung anschließend online.

Der Umkehrschluss liegt auf der Hand – wer online nicht zu finden ist, wird von den jüngeren Generationen immer weniger wahrgenommen und verliert somit langfristig Kunden. Eine eigene ansprechende Homepage, ein Profil in Social Media wie beispielsweise Facebook, ein Google-MyBusiness Profil und Einträge in die Onlineversion von das Örtliche und Gelbe Seiten gehören zum Standartonlinemarketing auch für kleine Betriebe. Neben den genannten Plattformen gibt es eine Vielzahl an weiteren Möglichkeiten, um online neue Kunden zu gewinnen. Das schalten von Google-Anzeigen oder Handwerkervermittlungsplattformen wie MyHammer bieten weitere Möglichkeiten, um den Betrieb voll auszulasten. Im Moment bieten nur 3 % aller Handwerker ihre Dienstleistung auf Onlineplattformen an, jedoch beziehen eben diese wenigen Betriebe bereits sein Viertel ihrer Aufträge online.

Fazit: Die Digitalisierung als Chance für Handwerksbetriebe wahrnehmen

Die Digitalisierung ist nicht mehr aufzuhalten. Die meisten Handwerker haben jedoch erkannt, dass sie sich nicht vor dieser Entwicklung fürchten müssen, sondern gehen zuversichtlich an den digitalen Wandel des eigenen Betriebs heran. Kostenlose Tipps zur Digitalisierung, Handwerkersoftware und Neuigkeiten finden sich auf www.handwerk-digitalisieren.de. Wer sich heute aktiv um die nächsten Schritte kümmert, kann mit relativ geringem Einsatz online neue Kunden gewinnen, seine Marke stärken und Kosten senken. Betriebe werden auf diesem Weg nicht alleine gelassen, unter dem oberen Link auf www.handwerk-digitalisieren.de finden sich unter anderem Beratungsangebote und Fördergelder von Handwerkskammern und EU für das Handwerk.

 

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