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Welcher Hammer wofür?

Unter Pressefotografen vergangener Tage hielt sich hartnäckig das Gerücht, dass man mit einer Kamera von Nikon sogar einen Nagel in die Wand schlagen könne. Nun ist die Qualität von Nikon-Kameras bis heute unumstritten, über das Schicksal des Nagels schweigt sich die Legende allerdings aus. Allzu gut wird es nicht gewesen sein, denn nicht umsonst gibt es mittlerweile für etliche Anwendungen eigens entwickelte Hämmer in ganz verschiedenen Bauformen. Im folgenden Artikel wollen wir Ihnen die wichtigsten Hämmer und ihre Anwendungsgebiete kurz vorstellen.

Schlosserhammer

Diese Bauform kann man getrost als den am weitesten verbreiteten Hammer in Deutschland bezeichnen. Wenn der Laie von einem Hammer spricht, meint er in den allermeisten Fällen einen Schlosserhammer. Mit einem Kopfgewicht zwischen 50 Gramm und 2 Kilogramm ist der Schlosserhammer ein echtes Multitalent, das in keinem Haushalt fehlen sollte. Eine quadratische Bahn und eine Pinne, die quer zum Stiel liegt, eignen sich für das Einschlagen von Nägeln genauso, wie für das Einstielen einer Axt oder das Ausrichten von Werkstücken. Die englische Bauform des Schlosserhammers weist statt der Pinne oftmals eine Kugel am Kopf und wird in Deutschland Ingenieurhammer genannt. Der fernöstliche Vetter des Schlosserhammers ist der japanische Genn?. Er eignet sich zum Schlagen von Stemmeisen genauso wie für feine Intarsienarbeiten, da auch er in unterschiedlichen Größenklassen erhältlich ist.

Vorschlaghammmer

Ein Vorschlaghammer ist der große Bruder des Schlosserhammers. Er ist wie dieser meist in der klassischen Bauform mit Stahlkopf und Eschen- oder Hickorystiel erhältlich. Von seinem kleinen Bruder unterscheidet sich der Vorschlaghammer vor allem durch sein Kopfgewicht von fünf Kilogramm und mehr. Deshalb wird er in der Regel beidhändig geführt und eignet sich vor allem für grobe Aufgaben wie Abbruch- und Schmiedearbeiten.

Fäustel

Wenn es nicht ganz so grob zur Sache gehen soll, kommt der Fäustel ins Spiel. Dieser kurzstielige Hammer mit einem Kopfgewicht von ein bis anderthalb Kilogramm ist besonders bei Steinmetzen beliebt. Mit seinen zwei quadratischen Bahnen eignet er sich hervorragend dazu, Steine zu gestalten oder mit einem Meißel zu bearbeiten. Für empfindliche Werkstücke eignen sich allerdings eher zwei ungleiche Vettern des Fäustels: Gummihammer und Holzhammer.

Gummihammer

Ein Gummihammer ist ein kurzstieliges Werkzeug mit einem dicken zylindrischen Kopf. Er kommt überall dort zum Einsatz, wo empfindliche Bauteile festzuschlagen oder einzupassen sind. Zum Bearbeiten von dünnen Holzplatten eignet sich dieser Hammer genauso wie für das Festschlagen von Schlössern und Beschlägen. Wenn Sie Campingfreund sind, werden Sie Gumihämmer kennen, da mit ihnen Heringe eingeschlagen werden.
Ein Mittelding zwischen Schlosserhammer und Gummihammer ist der Kunststoffhammer. Er wird vor allem in Metallwerkstätten verwendet, um empfindliche Teile auszurichten. Schläge mit dem Kunststoffhammer sind schonender als die eines Schlosserhammers aber kräftiger als solche eines Gummihammers.

Holzhammer

Holzhämmer sind unverzichtbare Werkzeuge für Zimmerleute, Tischler, Schnitzer und Bildhauer. Genau genommen müssen Sie zwischen zwei verschiedenen Bauformen unterscheiden. Ein Klopfholz verfügt über zwei quadratische Bahnen und wird vor allem für die Arbeit mit dem Stechbeitel verwendet. Eher bei Steinmetzen verbreitet ist der Knüpfel (oder Klüpfel), der über eine runde Schlagfläche verfügt.

Hämmer für Spezialaufgaben

Neben diesen Klassikern, die in keiner Werkstatt fehlen sollten, gibt es noch eine ganze Reihe spezialisierter Werkzeuge, mit denen sich zwar im Prinzip ein Nagel in die Wand schlagen lässt (und die dafür auch bestimmt besser geeignet sind, als eine Kamera), deren Haupteinsatzgebiet aber mitunter sehr speziell ist.

Besitzer eines Kamins oder Kachelofens werden einen Spalthammer (oder Spaltaxt) zu schätzen wissen. Mit ähnlichen Abmessungen wie ein Vorschlaghammer verfügt dieses Werkzeug zusätzlich über eine Schneide mit einem stumpfen Winkel. Mit einem Spalthammer lassen sich Holzscheite entweder direkt entlang der Faser spalten, oder aber Spaltkeile ins Holz treiben, die das eigentliche Spalten erleichtern.
Wer Zimmereiarbeiten ausführen möchte, wird um einen Zimmermannshammer nicht herumkommen. Sein Kopf hat an einem Ende eine Bahn zum Nageln und am anderen Ende Klauen, um Nägel aus Holz zu ziehen.
Beim Maurerhammer ist ein Kopfende als scharfe Kante ausgeführt, die sich dazu eignet, Ziegel- und andere Mauersteine in die richtige Form zu bringen.

Lesen Sie auch dazu unsere -> Infografik (Poster zum kostenlosen Download)

Fazit:

Es gibt eigentlich keine Spezialaufgabe, für die es nicht den passenden Hammer gibt. Damit sie in der Werkstatt nicht Ihre alte Nikon verheizen müssen, sollten Sie sich eine Grundausstattung mit folgenden Hämmern zulegen:

  • Schlosserhammer mit mittlerem Gewicht - als Universalhammer
  • Fäustel - wenn Sie etwas mehr Gewicht brauchen
  • Gummihammer - für alles, was nicht beschädigt werden soll
  • Klopfholz - für Arbeiten mit dem Stechbeitel

Wenn Sie Gartenbesitzer sind, kommen noch in Frage:

  • Vorschlaghammer - zum Einschlagen von Pflöcken
  • Spalthammer - für Brennholz

Für alle anderen Aufgaben legen Sie sich am Besten einen qualitativ hochwertigen Spezialhammer zu.

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